11.04.1991

An diesem Tag trafen sich nun 15 zukünftige Gründungsmitglieder zur Gründungsversammlung des Vereins Erholungszentrum „Am Filzteich“ e. V..

Von  nun an  begann das Ringen um einen Pachtvertrag mit dem damaligen Eigentümer VEM Elektromotorenwerke Thurm GmbH. Es waren harte Verhandlungen, welche sich gelohnt haben.

1991

  • Der Pachtvertrag zwischen VEM Elektromotorenwerke Thurm GmbH und dem neu gegündeten Verein zur Bewirtschaftung der Einrichtung wurde und am  1.7.1991 unterzeichnet und somit wirksam.
    Zu beachten ist  der Vertrag genauer im §3. Die Verhandlungen haben sich gelohnt. Der VEM Elmo Thurm überlässt alle Gebäude, Grund und Boden, die vorhandene Ausstattung zur Bewirtschaftung. Ein Pachtzins wird nicht vereinbart.
    Die Zweckbestimmung des Vereines (Gemeinnützigkeit, Eingliederung in Kinder- und Jugendhilfe/-erholung) ist Grundlage für dieses Vertragswerk. Bei Wegfall oder Änderung dieses Zweckes erlischt der Nutzungsvertrag.
  • Ab dem Feriensommer 1991 konnten so wieder Ferienkinder bei uns begrüßt werden.
  • Den ca. 1000 Übernachtungen der ersten Monate folgten im  August bereits über 4000 Übernachtungen. Die Angebote bestanden zu dieser Zeit lediglich aus Übernachtung und Verpflegung.
  • Am 01.07.1991 betrug der Kontostand 50 DM – dies war eine Spende der Gemeinde Hartmannsdorf, anlässlich der Vereinsgründung.
  • Die ersten Gäste wurden von Mitarbeitern empfangen, die noch nicht einmal wussten, wer und ob überhaupt jemand ihren Lohn zahlen wird. Erst im Laufe des Monats wurde der ABM1-Antrag des Vereins bewilligt. (1 ABM / Arbeitsbeschaffungsmaßnahme – durch damaliges Arbeitamt/heute Agentur für Arbeit geförderte Stellen, teilweise Übernahme von bis zu 90% Lohnkosten)
  • Im Jahr 1991 gab es erste große Familienfeiern, die erste Silvesterfreizeit und eine erste eigene KiEZ-Feriengruppe wurde gegründet.
  • Das zähe Ringen um die Klärung der Eigentumsverhältnisse ging jedoch weiter. Alle Mitstreiter waren bereit, dem Verein das Vertrauen zur Übertragung von Grund und Bodens auszusprechen, jedoch ging kein Weg an der Treuhand vorbei. Da die Einrichtung keinem Landkreis eindeutig auf Grund der ungünstigen Lage (liegt auf Schneeberger und Hartmannsdorfer Boden)  zuzuordnen war, musste ein neuer Eigentümer her.  Die Idee Zweckverband wurde geboren.

1992

  • Die Einrichtung ging im weiteren Verlauf an die Treuhand-Gesellschaft über. Diese Gesellschaft übernahm u.a. von den ehemaligen DDR-Betrieben Bereiche, welche nicht dem eigentlichen Wirtschaftszweck des Betriebes (hier der Motorenherstellung) entsprachen. Ziel der Übernahme war es, diese Bereiche abzuwickeln oder zu veräußern.
  • Dank des großen Engagements aller auf unserem Territorium vereinten staatlichen Verantwortungsträger kam es nach langem Kampf im November zur Gründung des Kommunalen Zweckverbandes zur Erhaltung des Kindererholungszentrums „Am Filzteich“. Der Zweckverband trat sofort in die laufenden Verhandlungen mit der Treuhand (später TLG) ein, um als Käufer des Grund und Bodens der Einrichtung aufzutreten.
  • Ein weiteres Jahr ging ins Land, ehe der nächste Schritt zur endgültigen Lösung gegangen werden konnte. Dank des großen Engagements des Landesverbands der Kinder- und Jugenderholungszentren Sachsens e.V. (heute KiEZ Sachsen e.V.) bei den Verhandlungen mit der Treuhand und dem sächsischen Kultusministeriums konnte eine Kaufvariante für alle ehemaligen zentralen Pionierlager, also auch für uns, gefunden werden.
  • Am 03.05.1992 erfolgte die Zustimmung und Umsetzung zum Umbau der Umformerstation. Bis dahin wurde die über eine 1,8 km lange Heiztrasse von der Bundeswehr mit Dampf versorgt. Durch die Umstellung auf Öl wurden dazu an der Rückwand der Umformerstation 3 Schornsteine aus Edelstahl errichtet. Nun hies es – wir stehen heiztechnisch auf eigenen Füßen!
  • Neben technischen Änderungen  entstanden im Jahr 1992 auch das erste Hausprospekt und es wurden die ersten Projekttage für Schulen entwickelt. Die ersten Familien- und Vereinsangebote entwickelten sich ebenfalls in diesem Zeitraum. Es wurde das erste Betreiberkonzept für das KiEZ Schneeberg durch den Verein erstellt.
  • Die Urfassung unseres „Filzteichmaxe“ entstand.

1993 

  • Am 14.12. 1993 wurde die Immobilie (alle Häuser inkl. Inventar) durch den Verein nun von  der Treuhand erworben und per Kaufvertrag besiegelt.
  • Alle Beteiligten hatten einer Drittelfinanzierung zugestimmt, dies bedeutete, dass bei einer Kaufsumme von 1.168.471,00 DM jeweils 389.490 ,00 DM in fünf Jahresscheiben aufzubringen waren. Diesen Zahlungsverpflichtungen konnten wir immer pünktlich nachkommen.
  • An die Festlegungen des Kaufvertrages waren der Verein des Erholungszentrums bis 2014 gebunden. bis dahin muss der Zweck (§2 der Vereinssatzung) erfüllt werden.
  • Gleichzeitig hatte sich der Verein verpflichtet, mindestens fünf Arbeitsplätze zu schaffen und Investitionen auf dem Arial zu tätigen. Dies musste Jahr für Jahr bei der TLG schriftlich und glaubhaft nachgewiesen werden.
  • Erst durch das Engagement und die Unterstützung der vielen Partner, von Abgeordneten des Landes- und Bundestages, dem Kultusministerium des Freistaates Sachsen und der Treuhand, konnte die materielle Grundlage für die Vereinsarbeit rechtlich und endgültig gesichert werden.
  • Nun begann eine arbeitsintensive Zeit mit wichtigen Investitionen und vielen ABM-Kräften. Zivildienstleistende und FSJ-ler1 waren uns eine wichtige Stütze.

1    FSJ-ler:  unterstützende „Mitarbeiter“ im gemeinnützigen Sektor;
Das Freiwillige soziale Jahr war angedacht, junge Heranwachsende an karitative Aufgaben und soziales Engegement heranzuführen. Die Aufgabenvielfalt erstreckt sich von ambulanten oder stationärem Dienst in Betreuung und Pflege von Menschen (Ältere, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung, ggf. auch Sport, Kunst und Kultur oder Denkmalpflege).

1994

  • Es kam zum Abschluss eines Nutzungsvertrages über 25 Jahre zwischen dem kommunalen Zweckverband und dem Verein. Unterschriftstag war der 10.03.1994.
  • In diesem Jahr fand zum ersten Mal unser Kinderjahrmarkt statt, der von nun an jährlich, terminlich um den Internationalen Kindertag, sich zur guten Tradition bis heute entwickelt hat.
    Als Familientag begann diese Tradition – mit einem bunten Programm, vielen Aktions- und Informationsständen von Vereinen, Partnern  und Akteuren aus der Umgebung und darüber hinaus.
  • Die Einbeziehung der Mittelschulen bis Klasse 10 und der Gymnasien bis Klasse 12 in die Programmentwicklung war ebenfalls ein Novum für das Jahr 1994.