um 1946              

  • Im Jahre 1945 war das Gebiet um den Filzteich ein Niemandsland, welches weder von sowjetischen noch amerikanischen Truppen besetzt war.
    Es begann der „Neue Anbruch“ der SAG Wismut im Gebiet rund um den Filzteich .
  • Anfang 1946 wurde durch die UdSSR1   die Sächsische Erzsuchgruppe gebildet. Es erfolgte die Übernahme der Anlagen von der „Sachsenerz Bergwerks AG“ durch die Anordnung des Ministerrates der UdSSR. Die Anlagen gehörten nun zum sogenannten „Objekt 03“ Schneeberg.
  • Rings um Schneeberg wurde auf Befehl des Stadtkommandanten von Schneeberg, Kapitän Regens, der Abbau von BiCoNi2-Erzen aufgenommen. Dabei sollten auch Untersuchungen auf Uran um und unter dem Filzteich stattfinden – durch diese Begebenheiten KÖNNTE die Wismut an das Gelände gelangt sein .

1 Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken - Sowjetunion 1922–1991. Zu ihr gehörten viele Länder, die heute eigenständig sind: vor allem Russland, Weißrussland, die Ukraine und die Republik Moldau. 
2 Die BiCoNi-Formation ist eine hydrothermale Gangformation, in der Wismut-, Kobalt-, Nickel- und Uranerze miteinander verwachsen sind. Sie tritt hauptsächlich im Erzgebirge auf. Die BiCoNi-Formation war seit dem Spätmittelalter Ziel eines intensiven Bergbaus. (gefunden bei Wikipedia)

um 1948        

  • Auf Anweisung der Sowjetischen Militäradministration (SMA) wurden wohl auf dem heutigen Gelände bereits ein oder zwei Gebäude im Baustil der „Berliner Häuser“ errichtet, welche(s) dem sowjetischem Verwaltungspersonal zur Verfügung stand.
  • Der  Bau einer Villa „Wiener Haus“ (eine Art Fertigteilhaus mit Holzaufbau 10 x 8 m) ist für das Jahr 1948 dokumentiert.
  • Die auf dem Gelände vorhandenen Gebäude wurden lt. dem Heimatbüchlein „Filzteichgeschichten“ als Erholungsheim für Wismutkumpel genutzt.
  • Nach Aussage eines Zeitzeugen, welcher als Jugendlicher Raps auf den Feldern im umliegenden Gelände zupfen musste, war das gesamte Filzteichgelände  besetzt und wurde streng kontrolliert und bewacht. Am eisernen, mit Sowjetstern verziertem, Eingangstor standen rund um die Uhr sowjetische Wachen, das „Wiener Haus“ diente als Verwaltung und Unterkunft für sowjetische Offiziere, diese wurden über das Gasthaus "Waldschlösschen" verpflegt, das Betreten des Geländes rund um den Filzteich war damals nur mit einem Passierschein möglich. Da die sowjetischen Wachen kaum deutsch sprachen, waren einfache Symbole, wie Frosch oder Eisenbahn, in die Passierscheine gestempelt um die Herkunft der Passierenden zu dokumentieren. Der Zeitzeuge berichtete weiter von großer Hungersnot und er konnte hin und wieder die sowjetischen Wachposten beobachten, wie sie Fische aus dem Filzteich regelrecht "heraus sprengten" und an Ort und Stelle verspeisten.

     

1949                   

  • Es entstand ein Betriebsferienlager der IG Wismut (Industriegewerkschaft Wismut) am Nordufer des Filzteiches.
  • Die Kinder übernachteten  in 24 Großzelten, Essen gab es im Freien, gekocht wurde in kleinen Zelten.
  • Das Lager wurde ursprünglich als Zeltlager mit begrenzter Nutzungsdauer konzipiert und als „einst nüchterne Truppenunterkunft“ beschrieben. Dieses Lager wurde in dieser Form von 1949 bis 1960 so betrieben

1952                         

  • Ferienlager der SDAG Wismut (Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut)
  • Funktionäre der SDAG Wismut von sowjetischer und DDR- Seite ergriffen die Initiative für Kinder der Familienväter, die in den Schächten des sächsischen Bergbaus arbeiteten, ein Betriebsferienlager zu errichten, damit sich die Kinder während der Schulferien dort einmal richtig satt essen und erholen konnten
  • Die Versorgung des Zeltlagers erfolgte durch die Schachtküche Wolfgangmaßen